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Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2019

Die Deutsche Hypo hat am heutigen Tag den vollständigen Geschäftsbericht 2019 veröffentlicht. Sie finden diesen im Download-Bereich. Lesen Sie hier schon einmal das Interview des Vorstands – in dem Sabine Barthauer und Andreas Rehfus das Geschäftsjahr 2019 erläutern und einen Ausblick auf das Jahr 2020 geben.

 

Wie bewerten Sie das wirtschaftliche Umfeld und die Geschäftsentwicklung der Deutschen Hypo im Jahr 2019?

Barthauer: Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in denen wir uns bewegten, haben sich im abgelaufenen Jahr sehr unterschiedlich entwickelt. Mit den politischen bzw. den Handelskonflikten haben wir maßgebliche Einflussfaktoren auf die Entwicklung der Weltwirtschaft. Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone war daher relativ schwach. In Deutschland lag die konjunkturelle Entwicklung sogar unterhalb des europäischen Durchschnitts. Im dritten Quartal ist das BIP in Deutschland knapp einer technischen Rezession entgangen. Als Reaktion darauf hat die EZB signalisiert, bis auf weiteres an dem Niedrigzinsniveau festzuhalten. Und genau das war der zentrale Grund für die unverändert hohe Nachfrage nach Immobilien. Gemessen am abgeschlossenen Transaktionsvolumen liegt ein Rekordjahr der Branche hinter uns.

Rehfus: Die Deutsche Hypo hat sich in diesem Umfeld sehr ordentlich behauptet. Die Nachfrage nach Immobilien war angesichts der anhaltenden Niedrigzinsen und mangels attraktiver alternativer Assetklassen unverändert hoch. Trotz des weiterhin sehr starken Wettbewerbs konnten wir unser Neugeschäft im Vergleich zum Vorjahr nochmals leicht steigern, was sich auch im Zinsüberschuss zeigt. Der Verwaltungsaufwand liegt unter dem Vorjahreswert, so dass sich unsere CIR auf 44,2 % nochmals verbessert hat. Ein Top-Niveau – auch im Quervergleich. Das stabile Marktumfeld und die unverändert risikobewusste Kreditvergabe haben insgesamt zu einer geringen Zuführung zur Risikovorsorge geführt. So konnten wir im abgelaufenen Jahr unsere Vorsorgereserven weiter stärken. Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit liegt mit 55,1 Mio. € unter dem von Sondereffekten geprägten Vorjahresergebnis. Die Position des abzuführenden Gewinns liegt mit 54,2 Mio. € jedoch auf dem Niveau des Jahres 2018. Wir können mit dem abgelaufenen Jahr also sehr zufrieden sein.

 

Was sind Ihre Erwartungen für das Jahr 2020?

Barthauer: Die Deutsche Hypo ist bei unverändert guten Rahmenbedingungen in das Geschäftsjahr 2020 gestartet. Innerhalb der letzten Wochen hat sich jedoch gezeigt, dass diese positive Ausgangssituation neu zu bewerten ist. In Abhängigkeit von der Dauer und der Intensität der ökonomischen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie sowie der Wirkung staatlicher Hilfsprogramme wird sich zeigen, wie stark die Volkswirtschaften in unseren Zielmärkten betroffen sein werden. Es zeichnet sich für das Gesamtjahr 2020 jedoch bereits jetzt eine Rezession mit einer möglichen Erholung frühestens ab dem vierten Quartal ab. Für einen belastbaren Ausblick ist es jedoch noch zu früh.

Rehfus: Für die Deutsche Hypo ist zunächst sehr positiv, dass die NORD/LB ihre Kapitalmaßnahmen abgeschlossen hat und die Ratingagentur Moody´s unsere Ratings um zwei Notches angehoben hat. Unser Langfristrating hat sich bei einem stabilen Ausblick auf A3 verbessert. Bei der Kostenentwicklung wird sich im Jahr 2020 die Wirkung unseres Kostensparprogramms zeigen, wenngleich es Investitionsbedarf bei der weiteren Digitalisierung geben wird. Bei unserer Kreditvergabe gehen wir schon seit Jahren sehr selektiv vor und verfolgen dabei eine konservative Risikokultur. Dies gibt uns das Vertrauen, unser Portfolio gemeinsam mit unseren Kunden gut durch die Coronakrise zu steuern.

 

Nachhaltigkeit ist seit Jahren ein wichtiges Thema. Nicht zuletzt durch die Fridays for Future-Bewegung scheint das Thema in der Gesellschaft erst in der Breite angekommen zu sein. Wie ist die Deutsche Hypo hier positioniert?

Barthauer: Wir haben bereits im Jahr 2013 ein professionelles Nachhaltigkeitsmanagement aufgebaut, welches wir stetig weiterentwickeln. Um die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit ernsthaft zu betreiben, muss das Thema als ganzheitliche Strategie verstanden werden. Nachhaltigkeit ist in unserem Verständnis keine einmalige Aktion oder eine Modeerscheinung sondern ein Prozess der kontinuierlichen Weiterentwicklung. Um dabei glaubwürdig und authentisch zu sein, bedarf es einer Verbindung zum eigentlichen Kerngeschäft – also zur Aktiv- und Passivseite der Bilanz. Das ist uns mit der Etablierung von Green Loans und Green Bonds gelungen. In der Deutschen Hypo ist das Kerngeschäft die Finanzierung gewerblicher Immobilien. Immobilien sind für einen Großteil der CO2-Emissionen verantwortlich und damit ein wesentlicher Treiber der Umweltbelastung. Als Marktteilnehmer tragen wir also eine Verantwortung, der wir gerecht werden wollen.

Rehfus: Mit dem „Green Loan“ haben wir eine zinsbegünstigte Finanzierungsform geschaffen, welche moderne, zeitgemäße und möglichst zukunftsorientierte Gebäude finanziert, die durch eine moderne Anlagentechnik und sehr gute energetische Eigenschaften besonders energieeffizient sind. Aber nicht nur die Bausubstanz ist entscheidend, vielmehr fließen auch andere Kriterien in die Beurteilung ein, wie z.B. Verkehrs- oder Nutzungskonzepte. Außerdem haben wir bereits mehrfach grüne Pfandbriefe zur Finanzierung energieeffizienter Gebäude erfolgreich emittiert, sodass wir eine bilanzwirksame Wertschöpfungskette aufbauen konnten. In diesem Zusammenhang freuen wir uns sehr über die seit Jahren guten Nachhaltigkeitsratings. Die Ratingagentur ISS ESG hat die Deutsche Hypo im Februar 2020 erneut mit einem „Prime“-Rating ausgezeichnet. Zudem hat sich das Nachhaltigkeitsrating von „C+“ auf „B-“ verbessert. Damit zählen wir zu den Besten der Branche.