Aktuelles/Immobilienfinanzierung

Sommertief beim Immobilienklima

Liebe Leserin, lieber Leaer,

auf dem Immobilienmarkt ist im Juli keine heitere Sommerstimmung zu vernehmen. Das Transaktionsvolumen hat sich nur geringfügig verändert ­– eine echte Trendwende lässt sich noch nicht erkennen. Anlass zur Hoffnung gibt allerdings, dass vereinzelt Abschlüsse getätigt werden und weitere in Vorbereitung sind. Die Verkäufer stellen sich allmählich auf die neuen Marktgegebenheiten mit gesunkenen Kaufpreisfaktoren ein. Die Nachfrage nach Logistikobjekten ist weiterhin hoch ­– insbesondere auf dem Vermietungsmarkt in den etablierten Hubs. Im Handel gibt es bei den Nahversorgern in Toplagen gute Mietabschlüsse. Auch das Hotelsegment hat sich wieder erholt und verzeichnet – verglichen mit der Zeit vor Corona – höhere Auslastungen und bessere operative Ergebnisse. Dies spiegelt sich jedoch noch nicht in Transaktionen wider. Der Büromarkt in zentralen, sehr guten Lagen zeigt unverändert steigende Mieteinnahmen. Abschlüsse in den Stadtteillagen sind noch rar, doch Anzeichen deuten vorsichtig darauf hin, dass der Vermietungsmarkt hier langsam wieder Fahrt aufnimmt.

Bei den Developern gibt es die Tendenz, Projekte bei fehlenden Vorvermietungen zurückzustellen. In Anbetracht des Anstiegs der kurzfristigen Zinsen hat eine ausreichende Liquiditätsversorgung insbesondere für Projektentwickler eine besondere Bedeutung.  Hinzu kommt, dass Finanzierungen durch erforderliche gestiegene Ansprüche an die Kapitaldienstfähigkeiten und Haftungsübernahmen erschwert werden. Trotzdem finden auch aktuell durchaus nennenswerte und zahlreiche Neufinanzierungen über die Deutsche Hypo ­– NORD/LB Real Estate Finance unverändert statt.

Ihr
Harald Nolterieke

(Leiter Geschäftsstelle München)

 

Sommertief beim Immobilienklima  

Das Deutsche Hypo Immobilienklima setzt seine Berg- und Talfahrt im Juli weiter fort. Nach der erfreulichen Erholung im Vormonat sinkt die Stimmung der rund 1.200 befragten Immobilienexpert*innen in der 187. Monatsbefragung drastisch: Das Immobilienklima bricht um 13,0 % auf 64,3 Punkte ein und erfährt damit den deutlichsten Rückgang in diesem Jahr. Dazu hat insbesondere das stark rückläufige Investmentklima beigetragen. Mit einem Verlust um 16,5 % sinkt dieses auf 45,9 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit 2008. Auch das Ertragsklima zeigt eine deutlich negative Entwicklung – es geht um 10,7 % auf 84,0 Punkte zurück und unterschreitet damit erstmals in diesem Jahr die 90-Punkte-Marke.

 

Vertrauensverlust in allen Assetklassen

Nach der außergewöhnlich positiven Entwicklung in nahezu allen Assetklassen im vergangenen Monat hat sich das Stimmungsbild im Juli teils deutlich verschlechtert. Der Büro- und Handelimmobilienmarkt werden in der Julibefragung am schwächsten eingeschätzt und brechen um deutliche 18,2 % auf 47,9 Punkte (Büro) bzw. um 18,6 % auf 47,6 Punkte (Handel) ein. Ebenfalls zweistellige Verluste verzeichnet das Hotelklima mit einem Minus von 10,2 % auf nun 75,2 Punkte. Das Wohn- und Logistikklima tauschen erneut die Plätze. Nach dem deutlichen Zuwachs im Vormonat verzeichnet das Logistikklima im Juli einen Verlust von 9,4 % auf 99,9 Punkte. Das Wohnklima weist einen verhältnismäßig moderaten Rückgang um 4,5 % auf nun 103,1 Punkte auf und setzt sich somit wieder an die Spitze.

 

 

Zahlen des Monats:

 

64,3 Punkte: Immobilienklima mit bisher stärkstem Rückgang in diesem Jahr

-18,6 %: Einbruch beim Handelklima

-18,2 %: Büroklima verzeichnet deutlichen Verlust

103,1 Punkte: Wohnklima als einzige Assetklasse über 100-Punkte-Marke

 

 

 

 

 

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