Liebe Leserin, lieber Leser,
die positive Stimmung, die das Immobilienklima im Juni zeigt, entspricht eher der Erwartungshaltung der Marktteilnehmer als der aktuellen Lage. Die Branche befindet sich weiterhin in Warteposition. Die letzte Woche durch die Europäische Zentralbank erfolgte Zinssenkung war vom Markt schon eingepreist worden. Ich rechne daher nicht damit, dass das Transaktionsgeschehen kurzfristig anspringen wird – zumal die EZB weiterhin auf Sicht fährt und die Marktteilnehmer maximal noch zwei Zinsschritte dieses Jahr erwarten. Es gibt zwar genügend potenzielle Investoren, die nach Anlagemöglichkeiten suchen, doch Käufer und Verkäufer kommen weiterhin nicht zusammen. Der Prozess der Preisfindung ist noch nicht abgeschlossen.
Trotz dieser Herausforderungen herrschte auch auf auch auf der Real Estate Arena, die in der vergangenen Woche in Hannover stattgefunden hat, eine positive Grundstimmung. In ihrem dritten Jahr ist die Messe dabei, sich als Netzwerk- und Innovationsplattform über die Region hinaus zu etablieren. Schließlich sind die behandelten Themen wie ESG, Schaffung von günstigem Wohnraum, Bürokratieabbau und Digitalisierung deutschlandweit für die Branche relevant.
Ihr
José Luis Calderón Martinez
Leiter Zentralakquisition und der Geschäftsstelle Berlin
Stimmung beim Immobilienklima bleibt positiv
Die Aufwärtsbewegung des Deutsche Hypo Immobilienklimas hält weiterhin an. Die 198. Monatsbefragung von rund 1000 Immobilienexperten und -expertinnen zeigt erneut einen Jahreshöchstwert. Der Index klettert den dritten Monat in Folge nach oben und positioniert sich mit einem Plus von 1,5 % bei 88,2 Zählerpunkten. Diese Entwicklung wird vor allem vom Investmentklima mit einer Zunahme um 3,5 % auf 77,6 Punkte getragen. Das Ertragsklima bleibt mit einem marginalen Rückgang um 0,1 % auf 99,1 Punkte annähernd stabil.
Positive Entwicklung in fast allen Assetklassen
Mit Ausnahme des Handelklimas, das ein leichtes Minus von 1,3 % auf 73,9 Punkte verzeichnete, entwickelte sich die Stimmung in den einzelnen Assetklassen durchgehend positiv. Dabei reicht die Bandbreite der Veränderungsraten vom Büroklima, das um 1,3 % auf 68,1 Punkte stieg, bis hin zum Logistikklima, das sich um 4,3 % auf 114,2 Zählerpunkte verbesserte.
Das Wohnklima hat sich mit einem Zuwachs von 2,0 % ebenfalls positiv entwickelt und steht nun bei 137,5 Punkten. Die Spitzenposition konnte somit weiter ausgebaut werden. Für das Hotelklima bringt der Juni eine erneute Zunahme um 3,6 % auf 103,2 Zählerpunkte. Damit erreicht die Assetklasse erstmals seit März 2020 wieder die 100-Punkte-Marke.
Zahlen des Monats:
88,2 Punkte: Immobilienklima weiterhin mit positivem Vorzeichen
+4,3 %: Deutliche Erholung beim Logistikklima
+2,0 %: Wohnklima baut Spitzenposition weiter aus
103,2 Punkte: Hotelklima knackt erstmals wieder die 100-Punkte-Marke