Liebe Leserinnen, lieber Leser,
Klimaneutralität in Europa bis zum Jahr 2050 – dieses Ziel hat die EU im vergangenen Jahr formuliert. Um die CO2-Emissionen auf Netto-Null zu reduzieren, sind allerdings tiefgreifende Anpassungsprozesse in sämtlichen Wirtschaftssektoren erforderlich – auch im Immobiliensektor.
Da der Gebäudesektor einen großen Anteil an den CO2-Emissionen aufweist, besteht insbesondere hier ein großes Potenzial zur Emissionssenkung. Vor allem Quartiere können zu einer Reduktion beitragen, da sie im Vergleich zu Einzelgebäuden die Möglichkeit bieten, Skalen- und Multiplikatoreneffekte zu nutzen. Eine große Bedeutung wird dabei der Nutzung von Wärme und Strom aus erneuerbaren Energien beigemessen. Auch das Thema Elektromobilität spielt bei Quartieren eine entscheidende Rolle und kann zu einer klimafreundlichen Mobilität beitragen.
Hinzu kommt, dass Quartiere Lösungsansätze in Bezug auf Wohnungsknappheit sowie veränderte Erwartungshaltungen, wie zum Beispiel kürzere Wege, versprechen. Durch die enorme Funktionsvielfalt bieten Quartiere Raum für Wohnen, Arbeitgeber, Gastronomie und vieles mehr. Auch für Investoren ist diese Assetklasse durch die vorhandene Risikodiversifzierung sehr interessant. Somit zeigt sich, dass Quartiere eine wirkungsvolle Möglichkeit darstellen, um dem Klimawandel zu begegnen und den veränderten Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden.
Herzlichst,
Ihr Andreas Rehfus
Frühlingsgefühle sind verflogen
Nachdem im März noch alle Zeichen auf Stimmungsaufschwung beim Deutsche Hypo Immobilienklima standen, ist das Ergebnis der 160. Monatsbefragung unter rund 1.200 Immobilienexperten eher ernüchternd. Gegenüber dem Vormonat sinkt das Immobilienklima im April um 2,0 % auf aktuell 77,5 Punkte. Ursache ist vor allem das nachlassende Ertragsklima. Nach drei Monaten in Folge mit positiven Vorzeichen muss das Ertragsklima einen Verlust von 2,6 % auf 72,6 Punkte hinnehmen. Aber auch das Investmentklima trug zu dieser negativen Entwicklung mit einem Rückgang von 1,4 % bei und steht jetzt bei 82,6 Zählerpunkten.
Hotelklima mit zweistelligem Verlust
Auch in den einzelnen Assetklassen hat sich die Stimmung fast durchweg negativ entwickelt. Insbesondere der im Vormonat positiv betrachtete Hotelimmobilienmarkt wird im April wieder deutlich schwächer eingeschätzt und verzeichnet einen Rückgang um 14,2 % auf nun 27,4 Punkte. Das Büroklima (-3,6 % auf 73,3 Punkte) und das Handelklima (-7,8 % auf 35,2 Punkte) geben nach den zweistelligen Anstiegen im Vormonat ebenfalls wieder nach.
Wiederholtes Vertrauen setzt das Panel in den Wohnimmobilienmarkt. Mit einem Plus von 2,7 % auf nun 142,6 Zählerpunkte kann das Wohnklima den vierten Monat in Folge Zuwächse verzeichnen. Der Logistikimmobilienmarkt bleibt unangefochtener Spitzenreiter (+1,4 % auf 152,5 Punkte).
Zahlen des Monats:
142,6 Punkte: Wohnklima steigt den vierten Monat in Folge
-14,2 %: Hotelklima mit deutlichstem Rückgang
-3,6 %: Büroklima setzt den Zick-Zack-Kurs der vergangenen Monate fort
-7,8 %: Handelklima nach zuletzt positivem Trend wieder rückläufig