Traditioneller Einzelhandel gut vorbereitet auf Herausforderungen durch E-Commerce
Die Einzelhandelsbranche befindet sich in einem tief greifenden Veränderungsprozess. Neben der demografischen Entwicklung und nachhaltigen Wettbewerbsveränderungen stellt insbesondere der Siegeszug des E-Commerce, der im kommenden Jahrzehnt einen Marktanteil von voraussichtlich mehr als 20 % erreichen wird, eine signifikante Herausforderung für den traditionellen Einzelhandel dar. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Deutschen Hypothekenbank.
Einzelhandelsimmobilien bleiben für Investoren auch in den nächsten Jahren eine der bedeutendsten Asset-Klassen. Bei steigenden Preisen stehen die Renditen kurz- bis mittelfristig unverändert unter Druck. Dank anhaltenden Wirtschaftswachstums, steigender Beschäftigung und positiver Konsumstimmung werde sich der anhaltende Aufwärtstrend des Einzelhandels weiter fortsetzen, heißt es in der Studie der Deutschen Hypo. Vor dem Hintergrund steigender Verkaufsfläche und zunehmender Umsätze wird eine Stabilisierung der Flächenproduktivität prognostiziert. Hinsichtlich der Mietentwicklung seien zwei unterschiedliche Tendenzen zu beobachten: Während die Mieten in demografisch benachteiligten Städten und Regionen eher stagnieren, sei für die guten bis sehr guten Lagen in den Metropolen noch mit deutlichen Mietsteigerungen zu rechnen. Auslöser sei hier vor allem die anhaltend hohe Nachfrage von Filialisten und ausländischen Einzelhändlern bei unverändert knappem Flächenangebot.
„Der Einzelhandelsmarkt in Deutschland befindet sich insgesamt in einer sehr guten Verfassung“, erklärte Andreas Pohl, Sprecher des Vorstands der Deutschen Hypo, bei der Vorstellung der Studie. „Der traditionelle Einzelhandel ist sich des zunehmenden Wettbewerbsdrucks durch den Online-Handel bewusst und hat den erforderlichen Veränderungsprozess bereits eingeleitet, zum Beispiel durch eine Multichannel-Strategie. Mit Erfolg: Trotz weiteren Wachstums des E-Commerce wird der traditionelle Einzelhandel seine Vormachtstellung verteidigen können.“