Liebe Leserin, lieber Leser,
die Zeiten bleiben herausfordernd – auch für die Immobilienbranche. Die aktuelle wirtschaftliche und geopolitische Situation sorgt auf den Märkten weiter für Verunsicherung. Die Ära der lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank ist vorbei. Die EZB reagiert auf die Rekordinflation mit einem historischen Zinsschritt und erhöht den Leitzins um 0,75 Punkte auf 1,25 Prozent. Abzuwarten bleibt, inwieweit sich die gestiegenen Leitzinsen auf die langfristigen Zinsen auswirken und wie sich die Immobilienpreise entwickeln werden.
Diese Fragen werden sicherlich auch auf der Anfang Oktober in München stattfindenden Immobilienmesse EXPO Real rege diskutiert werden. Auf dem Branchentreffen werden neben der Zinspolitik aber auch Zukunftsthemen wie Klimaschutz und ESG mit seinen verschiedenen Aspekten sowie Urbanisierung, Innovation und Digitalisierung im Fokus stehen. Wir freuen uns auf interessante Begegnungen und spannende Diskussionen über all die Themen, die die Immobilienwirtschaft aktuell bewegen. Besuchen Sie uns gerne vom 4. bis 6. Oktober auf dem Stand der Deutschen Hypo – NORD/LB Real Estate Finance (B1.344).
Herzlichst,
Ihr Frank Schrader
Herber Rückschlag für das Immobilienklima
Die Hoffnungen auf eine Trendumkehr des Deutsche Hypo Immobilienklimas haben sich mit den September-Zahlen zerstreut. Nachdem sich das Klima im August positiv entwickelte, sank die Stimmung der rund 1.200 befragten Immobilienexpert*innen in der 177. Monatsbefragung um beachtliche 9,4 % auf nun 74,6 Punkte. Damit wurde ein neuer Tiefststand im Jahr 2022 erreicht. Dieser Verlauf ist vor allem dem drastischen Rückgang des Investmentklimas (-16,2 % auf 58,0 Punkte) geschuldet. Das Ertragsklima sank vergleichsweise moderat um 4,0 % und steht jetzt bei 92,3 Punkten.
Büro- und Hotelklima mit zweistelligem Verlust
Ein Blick auf die Assetklassen zeigt, dass die Mehrheit teils erheblich negative Stimmungstendenzen aufweist. Vor allem das Büroklima (-14,5 % auf 71,3 Punkte) und das Hotelklima (-12,8 % auf ebenfalls 71,3 Punkte) mussten in der aktuellen Befragung deutliche Verluste hinnehmen. Das Handelklima rangiert in der Mitte und ging um 8,2 % auf nun 51,5 Punkte zurück. Somit wurde ein Wert erreicht, der zuletzt im November 2008 niedriger lag. Das Wohnklima verzeichnete den schwächsten Rückgang und ging um 4,8 % auf 93,2 Punkte zurück. Einzig das Logistikklima blieb im September nahezu stabil und konnte einen leichten Anstieg um 0,1 % erreichen. Somit steht es aktuell bei 120,7 Punkten.
Zahlen des Monats
74,6 Punkte: Herber Rückschlag für das Immobilienklima
-14,5 %: Büroklima sinkt zweistellig
-12,8 %: Hotelklima verzeichnet zweithöchsten Verlust
+0,1 %: Logistikklima bleibt im rückläufigen Marktumfeld robust