Wie entwickelt sich der niederländische Markt für Gewerbeimmobilien? Ein Marktkommentar von Wouter de Bever, Managing Director Deutsche Hypo – NORD/LB Real Estate Finance Amsterdam.
Der niederländische Gewerbeimmobilienmarkt ist auf Erholungskurs, dabei zeigen sich jedoch Unterschiede je nach Assetklasse. Im Sektor Wohnen trifft eine große Nachfrage auf ein geringes Angebot. Die Bautätigkeit ist nur gering. Das zum 1. Juli in Kraft getretene Gesetz zur Linderung der Wohnungsnot (Affordable Rent Act) zeigt bislang noch wenig Wirkung. Aufgrund strikterer Auflagen und höherer Steuern für Vermieter werden viele Wohnungen in Eigentumswohnungen umgewandelt und so dem ohnehin schon kleinen freien Mietmarkt entzogen. Von der neuen Regierung im September beschlossene Maßnahmen sollen die Situation auf dem Wohnungsmarkt verbessern. Diese sind jedoch zum Teil umstritten, da damit die Wirkung des Affordable Rent Acts konterkariert wird.
Bei den Büroimmobilien sind nachhaltige Gebäude in hoher Qualität und A-Lagen besonders gefragt. Schwieriger ist die Situation für Standorte in der Peripherie. Der Markt für Logistikimmobilien läuft weiterhin gut, spürt aber auch die Auswirkungen einer schwächeren Konjunktur. In den guten Lagen steigen die Preise jedoch aufgrund des begrenzten Angebots, was zu sinkenden Anfangsrenditen führt. Die Assetklasse Retail muss differenziert betrachtet werden: Hier gab es mehrere Insolvenzen, der Convenience Bereiche ist jedoch weiterhin attraktiv.
Für uns ist 2024 ein gutes Jahr, das insbesondere durch Refinanzierungen und Prolongationen gekennzeichnet ist. Die Chancen für Geschäfte in 2025 sind da und ich blicke daher mit Zuversicht auf die kommenden Monate.